Bei der Durchsicht meiner Entwürfe aus früheren Zeiten fiel mir dieser Kerori ins Auge. Und da ich Lust hatte, meine Fähigkeiten in puncto Applikation zu testen, schien mir dieses Motiv geeignet.
Aber musste es ausgerechnet ein Kerori sein? Mit diesem Drachentyp hatten wir schon einmal zu kämpfen. Aber das Motiv passte einfach zu gut. Aber ich habe dann doch das Rot gegen ein Weiss getauscht.
Nachdem die letzten Bedenken ausgeräumt waren, ging es an die Arbeit. Ich habe die Vorlage auf DIN A4 Blätter ausgedruckt, zusammengeklebt und seitenverkehrt auf die Rückseite des Stoffes übertragen. Die schwarze Stofflage sowie die beiden kleinen gelben Stücke wurden mit Hilfe eines speziellen doppelseitigen Klebebandes fixiert.
Mit einem engen, schmalen Zickzack habe ich dann die aufgezeichneten Konturen nachgenäht. Dabei musste der Stoff etliche Male durch die Maschine gezogen werden.
Und dann kam der aufregendste Teil der Arbeit: die nicht benötigten Stoffschichten vorsichtig zu entfernen. Ich muss gestehen, dass ich davor schon etwas Bammel hatte. Aber es gelang mir besser, als ich gedacht hatte.
Ich war etwas skeptisch, was die Lage des oberen Waagepunktes betraf. Irgendwie fand ich ihn zu weit von der Spitze entfernt. Doch so hatte ich ihn aus einer japanischen Zeichnung entnommen, und die müssten es ja eigentlich wissen. Für das Gestänge habe ich 6 mm CFK eingeplant, entsprechend gemufft, damit das Packmass klein bleibt. Für den senkrechten Stab würde ich im Nachherein ein etwas dünneres Material nehmen.
Der Jungfernflug des Kerori
Der Drachen war fertig, und mit dm Ergebnis war ich zufrieden. Doch leider war das Wetter momentan nicht für einen Test geeignet. Regen und starker Wind sprachen dagegen. Ein paar Tage später hat es dann doch geklappt.
Nach einigen Anfangsschwierigkeiten erhob sich der Drachen in den Himmel. Entgegen meinen Bedenken passten auch die Waagepunkte. Nachdem er eine gewisse Höhe erreicht hatte, stand er sogar relativ stabil, trotz des gerade nicht idealen Windes. Vielleicht spendiere ich ihm ja noch einen Schwanz.
Leider kam die Sonne erst so richtig heraus, nachdem ich zusammen gepackt hatte. Übrigens: Die Spannweite des Drachens beträgt ca. 2 m.